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28.01.2021

Von der Vision zum volldigitalen Betrieb

Am Dienstag stellte das neue „Netzwerk Digitalisierung“ sich und seine Ziele im Rahmen einer virtuellen Konferenz vor.

Bild: Pixabay – geralt

Ging es um die Digitalisierung, hinkte Deutschland seinen Zielen lange hinterher. Doch die Corona-Krise hat auch hier wie ein Katalysator gewirkt und Defizite gnadenlos sichtbar gemacht. Schulen, Behörden, Unternehmen – überall wurde plötzlich und mit Hochdruck in die Digitalisierung investiert.

Der ZVEH ist schon seit Langem im Bereich Digitalisierung aktiv. Und das nicht nur, weil Energiewende und Digitalisierung der Stromnetze wie auch ein verändertes Kundenverhalten es fordern, sondern auch, weil der Umgang mit Daten und die Vernetzung von Systemen im Bereich der E-Handwerke aufgrund innovativer smarter Technologien stark an Bedeutung gewonnen haben und ganz neue Möglichkeiten der Wertschöpfung bieten. Ganz gleich, ob es um Datenökonomie, Schnittstellen wie ELBRIDGE oder auch Standards für die Datenübermittlung und -verarbeitung wie beispielsweise ETIM geht: Die elektrohandwerkliche Organisation ist auf vielen Ebenen aktiv und hat die Weichen für eine digitale Zukunft gestellt.

Ziele des Netzwerkes
Bereits 2017 wurde mit der „Bonner Erklärung“ eine wichtige Leitplanke für die Digitalisierung der Elektro-Branche definiert, eine zweite war die „Agenda zur Digitalisierung im E-Handwerk“. Nun wurde mit der Gründung des „Netzwerkes Digitalisierung“ ein weiterer wichtiger Schritt getan, um Verband und Betriebe konsequent für das digitale Zeitalter aufzustellen. Denn das Netzwerk hat sich viel vorgenommen: Es will nicht nur die Vision vom volldigital arbeitenden Betrieb voranbringen – unter anderem mit der Schaffung einer digitalen Plattform und diversen, daran angebundenen neuen Tools. Auch Verbandsarbeit und Ausbildung sollen digitalisiert werden.

Wer steckt dahinter?
Moderiert wird das Netzwerk von Andreas Dörflinger (s. Portrait in der 4. Ausgabe der E-Nachrichten, erscheint am 15.02.2021), der künftig als Bundesbeauftragter für Digitalisierung für das Netzwerk sprechen soll sowie ZVEH-Technik-Referent Daniel Erdmann. Die Plattform versteht sich als offenes Netzwerk und Ideenpool, in das sich Innungsmitglieder und Elektrounternehmen mit innovativen Konzepten und Denkansätzen sowie eigenen digitalen Lösungen einbringen können.

Anfang der Woche nun stellte sich das „Netzwerk Digitalisierung“ interessierten Vertretern der elektrohandwerklichen Organisation im Rahmen eines 90-minütigen Online-Seminars vor, erläuterte seine Ziele und machte zudem deutlich: An der Digitalisierung geht kein Weg vorbei. Denn aufhalten lässt sich diese Entwicklung nicht. „Unser früheres Wertesystem bröckelt und es drängen neue Akteure auf den Markt“, machte Andreas Dörflinger deutlich und verwies auf Plattformen wie beispielsweise „Myhammer“: „Wollen wir nicht zu Erfüllungsgehilfen werden und konkurrenzfähig bleiben, müssen wir uns digital aufstellen und unseren Kunden Mehrwerte bieten.“

Welche digitalen Tools gibt es schon?
Dass man hier auf einem guten Weg ist, zeigte sich mit der Präsentation der neuen, vernetzten Produktplattform Elektro1 (www.elektro1.de), die im Januar an den Start ging und die Betrieben eine Vielzahl an Vorteilen für die Produktsuche und -bestellung sowie für die Projektdokumentation bietet. Elektro1 ist zudem mit dem E|Konfigurator (www.ekonfigurator.de) und KFE|Connect (www.kfe-service.de) verknüpft und ermöglicht, nicht zuletzt über LeanConnect (www.leanconnect.de) einen medienbruchfreien Datentransfer. Eine Anbindung an das virtuelle E-Haus (www.e-haus-online.de) ist geplant.

Welche Mehrwerte Elektro1 Herstellern bietet – auch darauf gingen Ludwig Klatzka und Andreas Dörflinger ein, indem sie Vertical Insights vorstellten. Die Zuhörer jedenfalls zeigten sich begeistert, und so sprach ZVEH-Präsident Lothar Hellmann am Ende aus, was viele dachten: „Was heute vorgestellt wurde, ist ein tragfähiges Konzept für die Zukunft. Es zeigt mir, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Wer Kontakt zum Netzwerk Digitalisierung aufnehmen und sich einbringen möchte, wendet sich an Andreas Dörflinger (a.doerflinger(at)zveh.de) oder Daniel Erdmann (d.erdmann(at)zveh.de).    

Ein Mitschnitt des Online-Seminars kann hier abgerufen werden (Anmeldung erforderlich).

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